20 Fragen, 20 Antworten – FESCHionista Sebastian Proft höchstpersönlich
Von Salzburg inspiriert, der Welt zugewandt
Nach Stationen in der Unternehmensberatung, der Telekommunikation und dem Investmentbanking hat Sebastian Proft in der Mode (buchstäblich) seine Liebe gefunden. Gemeinsam mit seiner Frau Kathrin führt er heute mehrere Fashion-Firmen (wieder) nach ganz oben: Nicht nur 2013 das Familienunternehmen seiner Gattin Dollinger – 2016 rettet das Unternehmerpaar zum Beispiel Stapf vor dem Bankrott. Genauso wie 2019 den Trachtenhersteller h.moser, heute zweigeteilt unter „Felicitas“ (Frauen-Linie) und „Hans“ (Männer-Linie) bekannt. Was alle gemeinsam haben: Handarbeit, Qualität sowie der Bezug zur Tracht. Erst Ende letzten Jahres wurde dann bekannt, dass die Profts künftig auch die Jeans-Brand „Kings of Indigo“ übernehmen. Ein Schritt ins Denimblaue, neues Terrain, an dessen Erfolg wohl niemand zweifelt.
Tracht bedeutet mir …
Regionalität und Heimat – selbst als Berliner. Tracht ist das Produkt, das wir am stärksten nach unseren Werten formen können. Weil sie in ihrer Grundanlage schon Qualitäten wie Handarbeit oder Langlebigkeit mitbringt.
Alpine Mode ist …
Eine Synthese aus großen Modethemen und Emotionen. Sie ist nämlich detailreicher und verspielter als Mainstream-Fashion.
Mein persönliches Stilmerkmal ist …
Das Gegenteil von Tracht (lacht) – ich mag’s reduziert und funktional. Gerade stehe ich total auf monochrome Looks für Ober- und Unterteil. Weil man damit immer angezogen aussieht. Mein Favorit: warme, erdige Töne – die kommen auf natürlichen Materialien wie Wolle besonders spannend zur Geltung.
Meine Stil-Ikone ist …
Habe ich nicht wirklich. Ich schaue mir am liebsten Menschen auf der Straße an – die inspirieren mich wahnsinnig.
Mein Lieblings-Schmuckstück ist …
Mein Ehering. Als pragmatischer Typ besitze ich nicht viel Schmuck.
Eine Uhr trage ich …
Daher auch erst wieder, seitdem es funktionelle Smart-Watches gibt (lacht).
Das Letzte, was ich gekauft und geliebt habe, war …
Eine Brotbackmaschine – zugegeben, ein Coronaprojekt. Ich bin schon immer gern in der Küche, weil mir das Handwerkliche beim Kochen Spaß macht. Als ich dann viel zu Hause war, habe ich mit dem Backen angefangen.
Ich habe eine Sammlung von …
Kleinen Metallflugzeugen – noch aus der Kindheit. Ich war schon immer begeistert von Reisen und Transportsystemen. Auch heute fasziniert mich die Mechanik in Fliegern oder Zügen.
Das letzte Kleidungsstück, das ich in meinen Schrank aufgenommen habe, war …
Ein ganzer Batzen Jeans von „Kings of Indigo“. Die eignen sich zwar nicht für meinen Monochrom-Style, lassen sich aber prima zu Weiß oder auch hellen Grün- oder Schilftönen kombinieren.
Das Körperpflege-Produkt, auf das ich nicht verzichten kann, ist …
Bepanthen. Ich habe im Winter immer trockene Haut, besonders im Bereich der Nasenflügel.
Ein Ort, der mir viel bedeutet, ist …
Berchtesgaden, unser Wohnort. Hier ist meine Familie – und hier sind die Berge.
Mein Lieblingsgebäude ist …
Unser neues Büro inklusive Showroom, das wir für „Felicitas“ in Salzburg eröffnet haben. Der Glaspavillon mit hohen Räumen ist das komplette Gegenteil zu dem alten Gelände, auf dem wir seit 1950 mit der Marke angesiedelt waren. Dass wir endlich Räumlichkeiten nach unseren eigenen Vorlieben gestalten konnten, ist genial.
Mein Lieblingsraum in meiner Wohnung ist …
Die Küche natürlich – aber auch das Schlafzimmer. Das ist für mich ein Rückzugsort von den Kindern, die mittlerweile die Wohnung übernommen haben (lacht).
In meinem Kühlschrank findet man immer …
Rohmilchkäse. Den liebe ich als Brotaufstrich oder als Snack, wenn ich abends nach Hause komme.
Ich habe kürzlich wiederentdeckt …
Rucksäcke. Die fand ich unter stilistischen Aspekten immer fürchterlich. Nun habe ich einen superschlichten, schwarzen gefunden. Und der macht den Alltag echt leichter.
Ein Genuss, auf den ich nie verzichten würde, ist …
Mhm. Ich finde so viele Dinge toll, dass es nicht schlimm wäre, wenn eines davon wegfiele.
Das beste Geschenk, das ich je erhalten habe, war …
Ich bin ein schwer zu beschenkender Mensch. Aber ich hoffe, dass ich zu meinem Geburtstag eines der alten, unbeschichteten Waffeleisen – die machen besonders knusprige – meiner Eltern bekomme. Sie horten nämlich drei davon …
Ein Gegenstand, von dem ich mich nie trennen könnte, ist …
Mein Fahrrad. Ich bin eigentlich jeden Tag mit dem Radl unterwegs – als schöner Ausgleich zu all der Zeit, die ich im Büro verbringe.
Der beste Ratschlag, den ich bisher erhalten habe …
Kam von meinem Chef, als ich in der Unternehmensberatung angefangen habe: „Konzentriere dich auf deine Stärken und nicht auf deine Schwächen.“
Einige meiner besten Ideen kommen mir …
An der frischen Luft, vor allem beim Wandern. Das Problem dabei ist jedoch, dass meine Kinder leider keine Bergfüchse sind. Deshalb gehe ich allein ein bis zweimal monatlich unter der Woche los.
Der letzte Podcast, den ich gehört habe, war …
„Freakonomics“ – ein wirtschaftsbezogener Podcast, der Fachthemen alltagstauglich aufbereitet. Der Host ist ein Professor aus Chicago, bei dem ich auch studiert habe.
Nachhaltige Produktion
Die in Salzburg beheimateten Marken „Felicitas“ und „Hans“ verwenden die besten Stoffe von europäischen Lieferanten, ein immer größerer Anteil davon ist biozertifiziert.