Auf ein Wort mit Mariele Litzlfelder

Die Familie Litzlfelder fertigt Strickjacken aus feinster Merinowolle – und das bereits in dritter Generation. Hinter der Firma Litzlfelder steht eine ganze Familie und langjährige Mitarbeiter, die mit sehr viel Herzblut und Liebe in der Manufaktur tätig sind. Bis zum heutigen Tage ist die Manufaktur ein reines Familienunternehmen, da auch die beiden Töchter von Bernd und Angelika Litzlfelder, Mariele und Veronika Litzlfelder, in der Firma mit Herzblut engagiert sind.

Strickmode aus dem Herzen Bayerns

1986 wurde der Firmensitz nach Anzing verlegt. Im Jahre 1999 errichteten Bernd und Angelika Litzlfelder dort ein eigenes Firmengebäude mit Ladengeschäft in Anzing (Anzinger Trachtenkramer). Im Jahre 1938 gründeten Fritz und Simon Litzlfelder ihre Strickwarenfarbrik in Kirchseeon bei München. Nach dem zweiten Weltkrieg baute Rudolf Litzlfelder, der Vater des heutigen Firmeninhabers Bernd Litzlfelder, die Firma wieder Stück für Stück auf. Zuerst bot er Handschuhe, Stirnbänder und Wolle an, später Sportpullover. Im Jahre 1971 machte sich Rudolf Litzlfelder mit der Firma Münchner Strickmoden selbstständig. Marianne Litzlfelder, seine Ehefrau, unterstütze ihren Mann tatkräftig in der Firma, die damals noch im Münchner Stadtteil Trudering ansässig war. Ein Jahr später stieg ihr Sohn Bernd Litzlfelder als Gesellschafter in die Firma mit ein. Seine Frau Angelika Litzlfelder ist von Beginn an für das Design der exklusiven Strick- und Walkmode verantwortlich. Seit den 70er-Jahren produziert und fertigt die Familie Litzlfelder exklusive Trachtenmode, die unter dem Namen Münchner Strickmoden vertrieben werden.

Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat ist ein sehr persönlicher und emotionaler Begriff. Für mich ist Heimat der Ort, an dem ich aufgewachsen bin, die vertrauten Straßen, die Familie und Freunde, die dort leben. Aber auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit, unabhängig vom geografischen Standort. Heimat ist oft mit Erinnerungen, Traditionen und einer tiefen Verbundenheit zu Bayern und den Bergen verbunden.

Was bedeutet es für Sie, ein Familienunternehmen zu führen?
Bei der Führung eines Familienunternehmens ist die Balance zwischen geschäftlichem Erfolg und der Pflege familiärer Beziehungen besonders wichtig. Es ist sehr erfüllend, da man nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich ist, sondern auch für die Tradition der Familie. Es erfordert oft ein sensibles Management, um sowohl die geschäftlichen als auch die familiären Aspekte in Einklang zu bringen.

Was ist Ihr Lieblingsstück aus der aktuellen Kollektion?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich trage täglich unsere süßen Dirndl-Jackerl mit den wunderschönen Krägen und den feschen Schoßerl, gerne auch modern kombiniert zur Jeans. Das Tragegefühl unserer Schurwolle ist einfach wunderbar und unverwechselbar wärmend.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Besonders stolz bin ich auf unseren Merinopullover „Mount Everst“, den wir eigens für die Nepal Expedition 2024 der Nepalhilfe Tiroler Zugspitze entworfen haben. Aufgrund der tollen Trageeigenschaften unserer extra feinen Merinowolle hat es der Pullover bis auf den Mount Everest geschafft – auf eine Höhe von 8849 Metern.

Die Nepalhilfe Tiroler Zugspitze ist eine Hilfsorganisation, gegründet von Albert Linser, Peter Larcher und Regina Poberschnigg. Nach dem Erdbeben 2016 wurde in den Orten Jubu und Jamire eine Schule errichtet, und das Schulprojekt wird seither fortgeführt. Die Organisation finanziert den Unterricht, stellt den Kindern Schuluniformen zur Verfügung und ermöglicht, dank zahlreicher großzügiger Unterstützer, die Förderung der Bildung vor Ort zur langfristigen Selbsthilfe. Zusätzlich unterstützten sie den Bau eines Wasserkraftwerks zur Stromversorgung der Schule. In Zukunft werden sie erneut nach Jubu und Jamire reisen, um weitere Projekte zu verwirklichen. Neben der Bildungsarbeit unterstützen sie die lokale Bevölkerung mit medizinischen Hilfsmitteln und übernehmen Kosten für Operationen und Nachbehandlungen. Die Organisation ist regelmäßig persönlich vor Ort, um die Projekte zu begutachten, zu kontrollieren und sicherzustellen, dass die Spenden gewissenhaft verwendet werden. Wir, die Manufaktur Litzlfelder, sind einer der Unterstützer dieser Organisation.

Wie sollte man Strickjacken aus Schurwolle am besten pflegen, damit sie lange halten?
Merinowolle hat tolle Trageeigenschaften: wärmend, temperaturregulierend und dabei atmungsaktiv, besonders weich, anschmiegsam aber dabei robust und langlebig. Generell handelt es sich bei Wolle um ein Hochleistungsmaterial, welches schmutzabweisend ist und schlechte Gerüche nur wenig aufnimmt. Durch das in der Wolle enthaltene Lanolin ist die Jacke zudem wasserabweisend, bei Erhaltung der Atmungsaktivität.

Sollte eine Wäsche dennoch einmal notwendig sein, empfehlen wir folgendermaßen vorzugehen:

• Drehen Sie das Kleidungsstück auf links und wenn möglich, waschen Sie es von Hand. So wird die Rotation in der Trommel vermieden, und die Fasern wenig beansprucht.
• Verwenden Sie ein spezielles Wollwaschmittel.
• Zum Trocknen legen Sie das Kleidungsstück bitte flach auf eine Wäschespinne und trocknen es bei Zimmertemperatur.
• Bügeln ist normalerweise nicht notwendig, wenn sie das Kleidungsstück vor dem Trocknen etwas in Form ziehen. Sie können Ihre Jacke aber trotzdem mit dem Dampfbügeleisen dämpfen, ohne sie dabei zu spannen.
• Die trockene Jacke lagern Sie danach liegend im Schrank – bereit für den nächsten Einsatz.

Was war Ihr schönster Moment auf der Wiesn?
Ich bin tatsächlich eine leidenschaftliche Wiesn-Gängerin. Für mich ist es jedes Jahr aufs Neue wieder beeindruckend, wie das größte Volksfest der Welt es möglich macht, dass Millionen Menschen friedlich zusammen feiern. Man holt seine schönste Tracht aus dem Schrank, macht sich fesch, bekommt gutes Essen aufgetischt, gar nicht zu reden von dem schmackhaften Bier! Es ist einfach schön, dass man wertvolle Zeit mit Freunden verbringen kann, zusammen lachen und sogar tanzen kann. Nur einen schönen Wiesen Moment zu benennen ist fast zu schade, jeder Tag ist einfach ein großer Spaß. Das Oktoberfest vereint Menschen aus der ganzen Welt, die gemeinsam feiern, singen und tanzen. Der „Wiesn-Spirit“ ist einzigartig – eine Mischung aus Geselligkeit, Tradition und bayerischem Stolz. Ich freu mich jetzt schon aufs nächste Jahr, denn nach der Wiesn ist vor der Wiesn!

Mehr Infos unter www.litzlfelder.de

© Fotos: Litzfelder/Jörg Mette – Mette Photography