Vom 16.01 bis 21.01.2023 fand die Berlin Fashion Week statt. Etablierte deutsche Designer und weniger bekannte internationale Gesichter zeigten ihre Kollektionen für die Saison Herbst/Winter 2023. Wir haben die Highlights für Sie zusammengefasst.
1. Fassbender
Mode für ewig – das Label aus Hamburg steht für Slow Fashion und Zeitlosigkeit. Christina Fassbender hat zusammen mit ihrem Bruder Sebastian Steinhoff 2017 die Modemarke gegründet und führt mit der Unterstützung von Kreativ-Direktor Matthias Louwen das Design. Nachhaltigkeit heißt für sie, Kleidungsstücke zu entwerfen, die zwar einen etwas höheren Preis haben, dafür aber sehr lange halten und die man auch noch seinen Kindern oder Enkelkindern geben kann. Dazu verwendet Fassbender hundertprozentig nachhaltige Stoffe. Die Kollektion Herbst Winter 2023 „Identity“, die sie im Rahmen eines Show & Lunches auf der Berlin Fashion Week präsentierte, ist ein Spiel mit der Identität von Kleidungsstücken: Sie werden dekonstruiert und sind dennoch in ihrer Ursprungsform erkennbar. Einige Kollektionsteile entstanden in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Fulya Celik, die vor der Show ein cremefarbenes Kleid live mit silbernen Pinselstrichen kreierte. „Ich habe die Künstlerin vor einem Jahr kennengelernt. Sie strahlt genau das aus, was auch ich fühle, und sie hat eine starke Persönlichkeit. Dann beschlossen wir, zu kooperieren“, sagt Christina Fassbender. Das Designteam von Fassbender sieht im nachhaltigen Design gleichzeitig eine Hürde und eine Chance: „Nachhaltige Stoffe zu entwickeln, dauert seine Zeit. Die Freude dabei ist, etwas zu schaffen, das bleibt, etwas Langlebiges“, so Matthias Louwen.
2. Marc Cain
Ein bisschen von allem: So könnte man die Kollektion Herbst/Winter 2023 von Marc Cain beschreiben. Das Label wurde 1973 von Helmut Schlotterer im italienischen Carpi bei Bologna gegründet. Seitdem steht die Marke für hochwertigen Strick, auffällige Farben und außergewöhnliche Muster. Es ist Mode für die selbstbewusste Frau – so auch die neueste Kollektion „A New Journey“, die in der beeindruckenden Kulisse des Flughafen Tempelhofs in Berlin gezeigt wurde. Der Designer kombinierte sattes Grün, Pastellfarben, knalliges Rot, leuchtendes Gelb, Bubblegum-Pink, kräftiges Lila, knalliges Orange und sanftes Lavendel. Modisch wurden diese Farben mit Suiting-Elementen, Suiting, Fake-Fur-Mäntel, Glitzer und Pailetten, Lackleder, Blumenmuster und Animal-Prints gemixt. Alles in allem viel, aber doch gekonnt und geschmackvoll eingesetzt.
3. Design aus der Ukraine
Vier ukrainische Designer wurden vom Fashion Council Germany ausgewählt, um ihre Entwürfe auf der Berlin Fashion Week zu zeigen: Jean Gritsfeldt, Bobkova, Dzhus und Litkovska. Damit setzt der FCG ein politisches Statement für die Unterstützung des Landes. „Mit Berlin Contemporary ist es uns gelungen, ein Format zu schaffen, das es vielversprechenden Talenten ermöglicht, ihre Kreativität, Handwerkskunst und Innovationskraft im Rahmen der Berlin Fashion Week zu präsentieren“, so Scott Lipinski, CEO des Fashion Council Germany.
4. W.E4.Fashion Day: Ein Design-Quartett
Die Designer:innen Rebekka Ruetz, Danny Reinke, Marcel Ostertag und Kilian Kerner schlossen sich zusammen, um ein neues Konzept für die Fashion Week 2023 zu präsentieren. Nacheinander zeigten sie in derselben Location ihre Kollektionen in den BOLLE Festsälen. Zusätzlich veranstalten sie einen Nachhaltigkeitscontest für Modestudent:innen, bei dem sie die Gäste der Fashionshows aufforderten, zum Tag des Events ihr ältestes Kleidungsstück mitzubringen. Diese werden dann den jungen Designer:innen zur Verfügung gestellt, die daraus etwas Neues schaffen sollen.