I’m peeling good

Welche Peelings eignen sich für welche Haut?

Von Enzymen bis Säuren – die große Auswahl im einst so übersichtlichen Peeling-Regal wirkt nicht gerade einladend? Kein Problem, auf alle wichtigen Fragen rund um die spezielle Reinigung für einen ebenmäßigen Glow hat Professor Volker Steinkraus die passende Antwort parat

Muss ich überhaupt peelen?
Klare Antwort von Prof. Volker Steinkraus, Dermatologe aus Hamburg: Ja! Und zwar, um abgestorbene Hautschüppchen tiefgründig zu entfernen. „Ein Peeling kann Zellreste gleichmäßig abtragen und auslösen.“ Das hat so seine Vorteile: Zum einen „werden die Follikelöffnungen der Poren von kleinen Mikroverstopfungen befreit. Die Haut wird sichtbar ebenmäßiger und auf Dauer feiner.“ Logisch, weil kein Schmutz drin ist, der die Poren potenziell weitet. Außerdem haben im nächsten Schritt Wirkstoffe der darauffolgenden Pflegeroutine freie Bahn und können besser eindringen. „Ein richtiges Peeling ist immer ein Booster für den Effekt der Hautpflege“, sagt der Hautarzt.

Ich benutze doch schon Reinigungsgel …
Gut so, denn: Das ist nicht das Gleiche wie ein Peeling. Reinigungsschäume und -gele befreien die Haut nämlich viel oberflächlicher und nur von Make-up oder Feinstaub, der sich im Lauf des Tages ansammelt; nicht aber von besagten abgestorbenen Hautzellen. Vor allem in Kombination seien die Produkte genial. „Ein Waschgel vor dem Peeling leistet schon mal Vorarbeit und erleichtert letzterem den Job“, empfiehlt Volker Steinkraus.

Wie oft sollte ich ein Peeling verwenden?
„Je nach Hautbeschaffenheit und Produkt ein- bis zweimal die Woche“, so die Regel des Hamburger Dermatologen. Im Zweifel sei weniger aber mehr, gerade bei empfindlichen Hauttypen.

Welche Peelings eignen sich für welche Haut?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei Peeling-Gruppen: mechanische, enzymatische und chemische. Erstere erkennt man „an der körnigen Textur, welche die Haut wie Schmirgelpapier abschleifen soll“, beschreibt der Mediziner. Ideal für unempfindliche, besonders unreine Haut – ein Tabu allerdings für Sensibelchen. „Bei empfindlicher Haut greift man besser zu Enzympeelings“, so der Profi. Deren Wirkweise: nicht durch Abrasion, sondern mit pflanzlichen Enzymen, etwa aus Ananas oder Kürbis, klären. Chemische Peelings hingegen setzten auf Säuren, um eine Art Abschälung und somit die Selbsterneuerung der Haut zu stimulieren – und werden manchmal sogar ähnlich eines Toners nicht abgespült. Besonders gängig sind AHA- oder BHA-Säuren, die darüber hinaus talgregulierend und entzündungshemmend wirken. „Genial bei Akne“, schwärmt der Professor und warnt: „Im Heimgebrauch sollte eine Konzentration von 10 Prozent nicht überstiegen werden.“ Alles Intensivere überlassen Sie bitte den Profis.

Man kann Peelings doch auch selbst mixen, oder?
Bloß nicht! Der Fachmann erklärt: „Diese selbst aufgesetzten Gemische aus Zutaten aus der Küche sind wegen ihres hohen Irritationspotenzials nicht für das Gesicht geeignet.“ Bei der etwas unempfindlicheren Körperhaut legt Volker Steinkraus zwar kein Veto ein, merkt aber an, „dass es keine Studien gibt, welche die Wirksamkeit dieser DIY-Produkte belegen.“

Wann sollte man peelen: morgens oder abends?
Im Winter geht beides, in der hellen Jahreszeit besser abends. Volker Steinkraus begründet: „Peelen macht die Haut empfindlicher gegenüber UV-Licht, da die natürliche Barriere durch Abtragung der toten oberen Hautschicht wegfällt.“ Was außerdem für abends spricht: der Zeitfaktor. „Viele Peelings müssen bis zu fünf Minuten einwirken, mechanische werden dann noch kreisend einmassiert“, so der Profi. Dafür hat man am Tagesende mehr Ruhe. Apropos: Die Haut kann sich über Nacht viel besser erholen und von den intensiven Pflegereizen regenerieren.

I’m peeling good. Peeling Produkte

Gute Abreibung

  1. Dreifachwirkung mit Fruchtsäuren, Kürbisenzymen und Bambuspartikeln: „Triple Peel“ von TetCode4 von Prof. Dr. Steinkraus (ca. 58 €)
  2. Mit Bambus-Schleifpartikeln: „Micro Scrub“ von Belmon Look Cosmetics (ca. 40 €)
  3. Auftragen und nicht abspülen: Pflanzenpower in „Botanical Kinetics Exfoliant“ von Aveda (ca. 22 € über flaconi.de)
  4. Peeling, Glättung und Aufhellung: vegane Peelingmaske „The Scrub Mask“ von LIERAC (ca. 20 €)
  5. Mild mit Milchsäure und AHA: „The Facial Cleanser“ von Cosmenia Munich
    (ca. 29 €)
  6. Natürlich und hautstärkend: „Pure Skin Enzymatic Peeling Powder“ von Ebenholz Skincare (ca. 35 €)
  7. Mit Bambusgranulat und Mandelöl: „Glow Peeling“ von Jean D’Arcel (ca. 24 €)
  8. Mit Glycolsäure und AHA: „Aha-Peeling” von The Good Concious (ca. 95 €)