Vom 10. bis 13. Juli war Berlin wieder die Heimat der deutschen Fashion Week, auf der nationale und internationale Designer ihre Spring Summer 2024 Kollektionen präsentierten. Wir haben die Highlights für Sie zusammengefasst. Auch in der Tracht spielen die Trends der internationalen Laufstege eine Rolle. In der zweiten Fesch Ausgabe, die am 24. August erscheint, zeigen wir die schönsten Herbst/Winter-Trends von den Laufstegen der Welt – und wie man sie im Trachten-Look stylt.
1. Der Berliner Salon
Die Eröffnung des Berliner Salons stellte den Auftakt der Berlin Fashion Week dar. Dieses Jahr war die Ausstellung im historischen Kronprinzenpalais beheimatet, wo vor über 50 Jahren der Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der BRD unterschrieben wurde. Der Berliner Salon vereint seit 2015 das Beste aus Design und Mode, um national und international Aufmerksamkeit zu fördern. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der Brands ist, dass die Designer:innen sich für eine nachhaltige und zeitgemäße Entwicklung sowie Produktion ihrer Kollektion einsetzen. 51 Designtalente aus den Bereichen Mode, Interior, Kunst, Beauty und Accessoires wurden von Christiane Arp, Vorsitzende des Fashion Council kuratiert, zusammen mit Marcus Kurz, CEO von Nowadays.
2. Fassbender
Das Hamburger Label Fassbender präsentierte die Frühjahr/Sommer 2024 Kollektion in einem anderen Format wie gewohnt: Im Obergeschoss des Kronprinzenpalais zeigte Fassbender auf einer großen Leinwand einen besonderen Fashion Film. Die Kollektion steht unter dem Titel „Original“ und spielt mit der Definition und der Essenz des Wortes: Ein Original verkörpert sowohl das Echte, das schon immer existiert hat. Und gleichzeitig etwas völlig Neues, das noch nie zuvor gesehen wurde. Hinter dem Video verbirgt sich eine wichtige Botschaft, erklärt Christina Fassbender: „Die Idee des Videos ist, dass man zeigt, welche Gefahren von AI ausgehen, welche Hektik und Stressmomente. Im Gegensatz dazu steht die Kleidung, die die Handlung im Video entschleunigt. Das zeigt ganz genau: Das was man trägt, was man fühlt, ist echt. Alles was AI ist, ist künstlich. Kleidung ist echt.“ Im Video spazieren und laufen die Models durch die Gassen und Straßen von Paris. Mal hektisch, als wären sie auf der Flucht, und drehen sich immer wieder um und blicken über die Schulter. Die Mode ist dabei ein Ruhepol: geradlinig, in der Bewegung fließend, puristisch und elegant. “Wir wollten uns von allem befreien, was einen belastet, und diese Art von Stimmung auf unsere Mode übertragen”, so Christina Fassbender.
3. Marcel Ostertag
Es wird bunt! Die SS24 Kollektion von Marcel Ostertag steht unter dem Titel „Somewhere over the Rainbow“. Das Motto war offensichtlich: Viel Farbe, viel Lebensfreude, viel Happiness. Der Regenbogen – für Marcel Ostertag eine Metapher, eine Brücke zwischen Realität und Traumwelt. In diese phantastische Welt will der Designer seine Träger:innen entführen. In seiner Begrüßungsrede vor der Show erklärt Marcel Ostertag, dass die Kollektion für Frieden, Liebe, Freiheit und Hoffnung steht. „Ich hatte das Gefühl, dass in den letzten 3 Jahren wahnsinnig viel passiert ist. Die Welt ist anders als vor der Pandemie. Dann kam noch der Ukraine-Krieg und die Energiekrise, die Inflation… und das spüren alle Menschen. Mode kann kommunizieren, dass es wieder besser wird. Diese Farbenfrohheit, Leuchtkraft und Energie die auf dem Laufsteg entstanden ist, war genau das, was ich damit erreichen wollte.“ Ein besonderes Highlight: Einige Pieces aus der Kollektion sind nicht nur schön für das Auge, sondern auch für die Ohren! „Ich mag alle Teile besonders gern, auf die hier im Berliner Atelier die Glöckchen genäht wurden. Ich möchte, dass die Träger:innen nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden, bevor sie ankommen“, so Marcel.
4. Danny Reinke
„LUSTGARDEN” – so betitelte Danny Reinke seine SS24 Kollektion. Eine mode-gewordeneIllustration des Triptychons „Garten der Lüste“ des niederländischen Malers Hieronymus Bosch. Und unschwer auf dem Laufsteg zu erkennen: Opulenz, schimmernder Brokatstoff und ein ganz besonderer Paradies-Print schaffen die nötigen Referenzen, um die Zuschauer in eine Märchenwelt zu entführen. Jedes Kleidungsstück, jedes Detail wird in sorgfältiger Handarbeit im Berliner Ateliergefertigt. Für die neue Kollektion zählte Danny Reinke erstmals eine Couture-Schneiderin aus Paris zu seinem Team. In dieser Zusammenarbeit entstanden Key Pieces der SS24 Kollektion, wie ein Kleid aus über 300 von Hand gehäkelten Blüten und Blättern oder ein Tüllkleid in zartem Rosa mit ausladender Silhouette.
5. Bobkova
Design aus der Ukraine: Das Label Bobkova war eines der ukrainischen Labels, das auf der Berlin Fashion Week zeigen durfte. Die SS24 Kollektion referenziert die Freiheit der Identität, die im traditionellen lokalen Handwerk erforscht und in die Moderne übersetzt wird. Blühende Kastanien in der Chreschtschatyk-Straße sind für die Designerin Kristina Bobkova ein eindrucksvolles Bild, die ihre Farbpalette dem Blumensymbol Kiews widmet. Das Strickkleid ist das Signature-Piece des ukrainischen Labels. Zu diesem mischen sich in dieser Kollektion Oversize-Overalls, kastige Suits und fließende Seidenkleider.
